Haus Konkordia, Engelgasse Appenzell

Fassadensanierung eines Denkmalschutzobjektes 2023


Das Haus Konkordia soll durch eine Restaurierung und eine Fassadensanierung für den künftigen Lebensabschnitt gestärkt werden. Dies durch Bauteilschutz und -erhalt, Reparaturen und Erneuerungen und letztlich auch in gestalterischer Hinsicht. Das Gebäude wurde professionell ausgemessen, es wurden Farb- und Materialproben genommen, Recherchen getätigt und ein Umsetzungskonzept erarbeitet. Zusammen mit der Bauherrschaft, den Handwerkern und den Fachleuten wurden die sensiblen Interventionen besprochen und die Qualitäten jedes Bauteils und Materials bekräftigt. Ziel war, der «Konkordia» wieder zu einer langfristig gepflegten und würdigen Erscheinung zu verhelfen und die Eigentümer, Bewohner und Handwerker mit Freude und Stolz zu erfüllen.

Historie

Das stattliche, dreigeschossige Patrizierhaus aus dem 17. Jahrhundert mit neueren seitlichen Anbauten und vorgelagertem Garten befindet sich inmitten des Dorfs und bildet mit dem Gashaus Hof und der Liegenschaft Dr. Sutters ein auffälliges Trio. Über dem gemauerten Erdgeschoss liegt ein eingekleideter Strickbau unter steilem Satteldach. Die Hauptfassade ist durch unregelmässig verteilte Reihenfenster, gekehlte Klebdächer, Lisenen und eine breite Dachkehle gegliedert. Der Fassadenentwurf und die originelle Malerei sind ursprünglich vom Kunstmaler August Schmid. Dieser hat 1930 die Fassade der Konkordia, früher Dr. Bischofbergers,  neu gestaltet. Er hat die herrlich gegliederte Fassade in Szene gesetzt und es als ‘Erneuerung nach alter Mode’ beschrieben. Dazu gehörte die Ausgestaltung des Täferwerks, welche er gekonnt mit Licht, Schatten und Farben harmonisch gestaltete. In der Hohlkehle des Steilgiebels ist eine Bilderfolge Patrizier Figuren zu sehen. Unter anderem sind die acht Lebensalter abgebildet.

Massnahmen

Die Südfassade mit den wertvollen Malereien ist durch die Restauratorin Corina Rutishauser gefestigt und teils retuschiert worden. Das Holzwerk wurde fachgerecht gerichtet und repariert. Die einfarbigen Holzelemente wurden geschliffen und neu mit Ölfarbe gestrichen, der irritierende Eternitschirm an der Westfassade und an der östlich liegenden Gaube entfernt. Die Westfassade, beziehungsweise der Anbau, ist für ein einwandfreies und korrektes Gesamtbild verputzt und die Gaube geschindelt worden. Zudem konnten die existierenden Fensteröffnungen aktiviert werden. Der ehemals rot gestrichene Deckputz wurde auf dem bestehenden Kalkgrundputz durch einen eingefärbten, richtigen, reinen Sumpfkalkputz ersetzt. Anstelle der Fenster im 1.OG wurden neue Holzfenster mit doppelter Isolierverglasung und aufgesetzter Sprosse montiert. Vereinzelte, beschädigte Butzenscheiben wurden repariert. An der Ostfassade konnte die bestehende Veranda dank der erhöhten Hohlkehle und durch den Einbau eines Holzrosts und eines neuen Geländers wieder nutzbar gemacht werden. Die Spenglerarbeiten wurden in Kupfer ausgeführt. Das Farbkonzept orientiert sich an der Süd- und heutigen Ostfassade. Es soll, wie es einst war, aufeinander abgestimmt sein und einheitlich daherkommen.